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1889: Ein neues Gesicht für Kirchditmold

Fünf Bauabschnitte, 10 Jahre, 12,5 Mio. Euro, ein großer Wurf: Die Schaffung eines familienfreundlichen und für alle Generationen offenen Wohnumfeldes mit bezahlbaren Mieten. Rund um Bardeleben- und Dalwigkstraße setzte die 1889 ein zukunftsfähiges Konzept um. 

Fünf Bauabschnitte, 10 Jahre, 12,5 Mio. Euro, ein großer Wurf: Die Schaffung eines familienfreundlichen und für alle Generationen offenen Wohnumfeldes mit bezahlbaren Mieten. Rund um Bardeleben- und Dalwigkstraße setzte die 1889 ein zukunftsfähiges Konzept um.

Um die Wohn- und Lebensbedingungen im Quartier für Mieter und Mitglieder weiter zu verbessern, starteten 2002 die Arbeiten in der Dalwigkstraße. Notwendige Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, wie das Verlegen neuer Elektroleitungen, die zeitgemäße Ausstattung der Bäder, die Erneuerung der Heizanlagen und Fassadensanierungen wurden durchgeführt. Außerdem sollten alle Wohnungen mit Balkonen ausgestattet werden.

Unterschiedliche, dem jeweiligen Ort angepasste Maßnahmen zur Aufwertung des direkten Wohnumfeldes begleiteten die Arbeiten am Gebäudebestand. Die Eingangstüren und das farbliche Erscheinungsbild der Fassaden veränderten sich und es wurden Vorgärten angelegt, um den Übergang vom öffentlichen zum privaten Raum besser zu markieren. Die rückwärtigen Grünflächen erfuhren ebenfalls eine Umgestaltung: Hier entstanden attraktive und für die Bewohner nutzbare Freiflächen. Den Erdgeschoss-Wohnungen in den Knaustwiesen wurden private Gärten zugeordnet.

Vor Beginn der Planungen bezog die 1889 ihre Mieter ein und diskutierte mit ihnen ihre Anregungen und Wünsche. Sinnvolle Vorschläge setzte die Wohnungsbaugenossenschaft dann selbstverständlich um.

Soziales Engagement und bauliche Maßnahmen

Mit dem Umbau der Knaustwiesen 5 entstand ab Herbst 2006 ein Projekt im genossenschaftlichen Dauerwohnrecht. Die kleinen 3-Zimmer-Wohnungen wurden zusammengelegt und bei gleichzeitiger Modernisierung umgebaut.

Zwei ideale, zweigeschossige Familien-Wohnungen mit 120 bzw. 135 qm finden sich hier.

Ende 2006 konnte der städtische Quartiersplatz, heute Sarah-Nussbaum-Platz, eingeweiht werden, für den sich auch die 1889 stark machte.

Mit den Umbauten kamen auch neue Nachbarn ins Quartier. Um das in die Jahre gekommene Quartier für junge Menschen und Familien attraktiver zu machen stand in der Bardelebenstraße 2 bis 12 ein umfassender und zeitgemäßer Neuzuschnitt der Wohnungsgrundrisse auf dem Programm, der auch den vorübergehenden Auszug der dort lebenden Mieter nötig machte.

Das Haus Bardelebenstraße 10 wurde barrierefrei ausgebaut, nebenan, in der Bardelebenstraße 12, findet sich ein Frauen-Wohnprojekt. Dort sind auch die Räumlichkeiten des Vereins B12, dessen Ziel es ist, die selbstständige und gemeinschaftliche Gestaltung von Wohn- und Lebenssituationen weiter zu entwickeln.

Unter dem Titel "Geist, Humor, und Neugierde auf's Leben" suchten 1889-Mitglieder seinerzeit Gleichgesinnte für selbstbestimmte Formen von Gemeinschaft unter einem Dach. In der Bardelebenstraße 6a und 8 haben sie ihre Hausgemeinschaft und ihre neue Heimat gefunden.

Wo Familie ist, da sind auch Kinder

Seit August 2009 bieten die „Kleinen Entdecker“ in ihrer Kinderkrippe 24 Plätze für die kleinsten Quartiersbewohner im Alter von drei Monaten bis drei Jahren. Die Initiatorinnen wollten nicht abwarten, bis ihre Kinder mit frühestens drei Jahren in den Kindergarten können und nahmen die Krippengründung - unterstützt von der 1889 - selbst in die Hand.

Aufgrund der großen Nachfrage erweiterten die Kleinen Entdecker bereits ihre Räume.

In der Bardelebenstraße 2 geselle sich im Herbst 2009 eine neue Gästewohnung zu den vielfältigen Angeboten im Quartier.

Als letztes Puzzlestück können die Bewohner seit diesem Frühjahr 2012 aus ihren Wohnungen stolz auf einen neu gestalteten Platz zwischen Bardeleben- und Dalwigkstraße blicken und dieses „grüne Wohnzimmer“ nutzen.

Das Konzept sagte seinerzeit: „Wir wollen ein Wir-Gefühl schaffen, die Nachbarschaften besser miteinander vernetzen und die Identifikation mit dem Wohnumfeld stärken. Deshalb verbinden wir an diesem Standort soziales Engagement - wozu auch die Einrichtung des ersten Hand in Hand-Nachbarschaftstreffs gehört - mit baulichen Maßnahmen“. Geschafft!

 

Text: Klaus Schaake

 

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