Zeitgeschehen
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Klaus Schaake

Neubau der Kirchditmolder Filiale der Kasseler bank

Rhythmisch, hell, monolithisch

Aus der Grundfläche des inselartigen Grundstücks leitet sich die Figur des zweigeschossigen Solitärs ab, in dem die neue Kirchditmolder Filiale der Kasseler Bank beheimatet ist

Zentrale Lage, kundenfreundlich, barrierefrei: Mit diesen Vorstellungen ging die Kasseler Bank gemeinsam mit ihren Architekten in die Planungen für ihre neue Kirchditmolder Filiale und fand dafür an der Harleshäuser-/Ecke Christbuchenstraße das entsprechende Grundstück. Das „Inselgrundstück“, das mit dem Haardtweg insgesamt drei Straßen umsäumen und auf dem sich seinerzeit ein Trafogebäude sowie Bäume befanden, bietet Platz für den zweigeschossigen Neubau mit Bankgeschäftsstelle im Erdgeschoss und Büro- bzw. Praxisflächen im Obergeschoss.
Die ehemalige Filiale im alten Ortskern, in dem der Leerstand mit der Aufgabe

 

dieses Standorts nun nochmals größer wird, konnte den oben formulierten Anforderungen nicht mehr gerecht werden, so dass sich der Bauherr auf die Suche nach einen anderen Standort machte.

Räumlich gefasster Übergang zwischen Innen und Außen
Ein kundenfreundliches Raumkonzept in Verbindung mit einem modernen Ambiente und neuester technischer Ausstattung stand auf dem Wunschzettel des Bauherren. Barrierefreiheit und ein Selbstbedienungsbereich mit ganztägiger Verfügbarkeit gehören dabei mittlerweile zu den unverzichtbaren Standards einer Kasseler Bank-Filiale. Dazu gesellen sich in diesem Falle ein Bereich mit Stehpulten für den Kundenservice, drei Schreibtisch-Arbeitsplätze sowie drei Beratungsräume, Teambüro, Kundenschließanlage, Backoffice-Bereich und Sozialräume.
Im Zwischengeschoss findet sich eine knapp 75 Quadratmeter große, als Büro nutzbare Fläche, im Obergeschoss stehen den Mietern etwa 380 Quadratmeter Büro- und Praxisflächen zur Verfügung.
In seiner dreieckigen Form folgt der mit einem Flachdach versehene Baukörper dem Grundstückszuschnitt. Der durch ein eingeschossiges Eingangsbauwerk räumlich gefasste Zugang zur Bankgeschäftsstelle liegt an der Ecke Harleshäuser-/Christbuchenstraße; der Eingang mit Treppenhaus und Fahrstuhl zu Zwischen- und Obergeschoss befindet sich am Haardtweg.
Der Höhenunterschied zwischen Bank-Eingangsebene und Haardtweg ermöglicht es in Verbindung mit einem Zwischengeschoss im Sockelbereich des Hauses fünf Stellplätze anzuordnen. Weitere Stellplätze ordnen sich entlang der Christbuchenstraße an. Den Wegfall der Bäume auf dem jetzt bebauten Grundstück kompensierte der Bauherr mit einer Neupflanzung an anderer Stelle im Stadtteil.

Einfügen in vorhandene städtebauliche Strukturen
In seiner Höhen-Silhouette übernimmt der zweigeschossige Baukörper die Fluchtlinien der bestehenden straßenbegleitenden Bebauung und fügt sich damit in die vorhandenen städtebaulichen Strukturen der Umgebung ein. Seine Figur leitet das Gebäude aus der Grundfläche des inselartigen Grundstücks ab. Als zeichenhafte Öffnung des Hauses in den öffentlichen Raum entwickelt sich in der westlichen Fluchtlinie im Zusammenspiel mit dem eingeschossigen Eingangsbauwerk die dreiecksförmige Vorhalle, die als Eingangsbereich zum Kundenservice dient.
Eine kleine Nische in der Westfassade integriert wie selbstverständlich die bestehende Bushaltestelle in das Haus.
Rhythmisch gliedern die bandartig angeordneten Fenster die helle Fassade und unterstützen damit die architektonische Wirkung eines monolithischen Solitärs an dieser Stelle.
Ganz im Sinne seiner „Insellage“ lässt das neue Kirchditmolder Bauwerk vielfältige Assoziationen in diese Richtung zu.


Standort: Harleshäuser Straße 62, 34130 Kassel
Baujahr: 2014
Bauherr: Kasseler Bank eG
Architekten: Ohlmeier Architekten BDA DWB
Fotos: Klaus Schaake

Ein Beitrag von Klaus Schaake, erschienen in StadtZeit, Nr. 66, Mai 2015. Mehr unter http://stadtzeit-kassel.de/pdf/sz67web.pdf

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